19. Fachtagung 2025

APP-FACHTAGUNG 2025

Wissenshunger, Suppenkaspar und die Liebe durch den Magen: Die vielen Bedeutungen des Essens in pädagogischen Beziehungen

  

Samstag, 10. Mai 2025

09.00 - 17.30 Uhr

VHS Rudolfsheim-Fünfhaus

1150 Wien, Schwendergasse 41

   


   

Die Vielzahl an Redewendungen wie „zum Fressen gernhaben“, „vor Wut kochen“ oder „Das liegt mir im Magen“ deutet bereits an, dass das Thema Essen emotional hochbesetzt ist. Es handelt sich um weit mehr als einen physiologischen Vorgang, der unser biologisches Überleben sichert. Nähren und genährt Werden, Aufnehmen, Annehmen, Verinnerlichen… finden von Anbeginn unseres Lebens in einem - im Idealfall - von Vertrauen geprägten Beziehungsgefüge statt und gewährleisten unser psychisches Überleben. Diese Verwobenheit von existentieller Notwendigkeit und vertrauensvoller Beziehung lässt erkennen, wie „störungsanfällig“ diese lebensnotwendigen Vorgänge von Füttern, Essen und Ausscheiden sein können.  

  

Im Rahmen der diesjährigen Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft Psychoanalytische Pädagogik wollen wir dieses Nahverhältnis von Nahrung, Nahrungsaufnahme, Verdauen… und Entwicklungsprozessen im Kindes- und Jugendalter sowie den pädagogischen Beziehungen, in die sie gebettet sind, näher beleuchten.   

  

In den Vorträgen von Barbara Neudecker und Helmuth Figdor wird aus psychoanalytisch-pädagogischer Sicht veranschaulicht, welche Entwicklungsstufen ein Kind durchläuft und wie eng diese Entwicklungen mit der Beziehung zu jenen zusammenhängen, die das Kind nähren.  

  

Dass sich Nähren nicht nur auf das Geben und Aufnehmen von Nahrung im engen Sinn beschränkt, wird innerhalb der angebotenen Workshops vertiefend erarbeitet:   

  

  • Wie hängt das Vermitteln von Wissen mit dem Thema zusammen? Welche Voraussetzungen sind hilfreich, damit etwas aufgenommen werden kann?   
  • Was haben Essen und die Verweigerung von Essen mit Individuation und dem Streben nach Selbstbestimmung zu tun?   
  • Wie können Essstörungen unter diesem Aspekt verstanden und behandelt werden?   
  • Wie können wir im pädagogischen Alltag aus diesem Verstehen heraus den Entwicklungsbedürfnissen noch besser gerecht werden?   
  • Und welche eigenen, biographisch mitbedingten Haltungen prägen mich und mein pädagogisches Handeln?  

  

Eine Reihe von Workshops bietet Gelegenheit, sich mit diesen unterschiedlichen Aspekten über alle Lebensphasen eines Heranwachsenden hinweg näher auseinanderzusetzen, mit Kolleginnen und Kollegen zu reflektieren und Erkenntnisse für das eigene pädagogische Tun abzuleiten.  


   

Tagungsablauf im Überblick

9.00 Uhr: Eröffnung und Moderation: Mag.a Regina Studener-Kuras, MA

9.15 Uhr: Eröffnungsvortrag:

„... und es war noch warm.“ Zur Bedeutung des Essens in pädagogischen Beziehungen.

Das Thema Essen - ein gefundenes Fressen für die Psychoanalytische Pädagogik. Sie beschäftigt sich mit der Bedeutung, die Essen in unterschiedlichen Entwicklungsabschnitten hat, versucht, Essstörungen psychodynamisch zu verstehen und zeigt auf, dass Lernen und Essen viel mehr gemeinsam haben, als wir denken würden. Vor allem aber ist Essen in jeder Altersstufe mit bedeutsamen Beziehungserfahrungen verknüpft.

Mag.a Barbara Neudecker, MA

Bildungswissenschaftlerin, Psychotherapeutin im Österreichischen Verein für Individualpsychologie (ÖVIP) und Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP Wien). Leitung der Fachstelle für Prozessbegleitung für Kinder und Jugendliche im Bundesverband der Österreichischen Kinderschutzzentren, Lehrbeauftragte u.a. an der Universität Wien und FH Campus Wien; in eigener Praxis tätig. Arbeitsschwerpunkte: Psychoanalytische Pädagogik, Traumapädagogik, Kinderschutz. 

10.00 Uhr: Pause

10.30 Uhr bis 12.30 Uhr: Workshops

12.30 Uhr bis 14.00 Uhr: Mittagspause

14.00 Uhr bis 16.00 Uhr: Workshops

16.30 Uhr: Abschlussvortrag:

Vom Hunger zur Frage

Von der Gier zur Neugier

Vom Sattsein zur Freude

Ergänzende Gedanken zu den unbewussten oralen Anteilen von „Bildung“

Univ.-Doz. Dr. Helmuth Figdor 

Psychoanalytiker, Kinderpsychotherapeut und psychoanalytisch-pädagogischer Erziehungsberater in eigener Praxis. Dozent an der Universität Wien und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Gründer und ehemaliger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Psychoanalytische Pädagogik und nun Ehrenpräsident. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Problemen im Zuge der Scheidung und Trennung von Eltern, zu Erziehungsberatung und den Problemen des pädagogischen Alltags in der Familie, im Kindergarten und in der Schule 


   

Die Workshops

WS 1 - Kinder nähren. Zur Bedeutung des Essens in pädagogischen Beziehungen. 

Vertiefung des Eröffnungsvortrags.

  

Mag.a Barbara Neudecker, MA

Bildungswissenschaftlerin, Psychotherapeutin im Österreichischen Verein für Individualpsychologie (ÖVIP) und Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP Wien). Leitung der Fachstelle für Prozessbegleitung für Kinder und Jugendliche im Bundesverband der Österreichischen Kinderschutzzentren, Lehrbeauftragte u.a. an der Universität Wien und FH Campus Wien; in eigener Praxis tätig. Arbeitsschwerpunkte: Psychoanalytische Pädagogik, Traumapädagogik, Kinderschutz. 

  

WS 2 - Wissenshunger - biographische und theoriebezogene Annäherungen an den Zusammenhang zwischen Einverleibung, Verdauen und Lernen

In manchen alltagssprachlichen Formulierungen und Redewendungen werden Verbindungen zwischen Prozessen des Lernens und dem Aufnehmen und Verdauen von Nahrung hergestellt. Ähnliches gilt für manche Begriffe, die in wissenschaftlichen Theorien von zentraler Bedeutung sind.  

Im Workshop wird einerseits der Frage nachgegangen, wie dieser Zusammenhang zwischen Lernen und dem Aufnehmen und Verdauen von Nahrung theoretisch gefasst werden kann. Dabei wird es auch aus einer entwicklungstheoretischen Perspektive um eine Annäherung an die Psychodynamik des Lehrens und Lernens gehen. Andererseits soll diesen Zusammenhängen unter exemplarischer Bezugnahme auf die „Lerngeschichte“ mancher Teilnehmer und Teilnehmerinnen biographisch nachgespürt werden. 

   

Univ. Prof. i.R. Dr. Wilfried Datler

leitete viele Jahre hindurch den Arbeitsbereich Psychoanalytische Pädagogik am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien, Lehranalytiker im Österreichischen Verein für Individualpsychologie (ÖVIP) und stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Psychoanalytische Pädagogik (APP), zahlreiche Veröffentlichungen zu Fragen im Grenz- und Überschneidungsbereich von Psychoanalyse, Pädagogik und Psychotherapie. 

   

WS 3 - Wenn Essen pathologisch wird... - [nur vormittags]

In diesem Workshop geht es um die vielfältigen Aspekte von Essstörungen aus fachärztlicher Sicht. Anhand von Fallbespielen aus der kinder- und jugendpsychiatrischen Praxis werden Dos und Dont’s im Umgang mit Essbrechsucht und Magersucht dargestellt.  

  

Was brauchen die Kinder/Jugendlichen? 

Wie kann man Essstörungen erkennen? 

Wann wird es gefährlich? 

  

Und ergänzend dazu: Welche Möglichkeiten der Prävention und Krisenintervention ergeben sich für Pädagog:innen aus psychoanalytisch-pädagogischer Perspektive? 

Dr.in Elisabeth Merl

Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapeutische Medizin. 

Mag.a Regina Studener-Kuras, MA 

Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Universitätslektorin im Arbeitsbereich Psychoanalytische Pädagogik am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP Wien). Tätigkeit in freier Praxis im Bereich Elternberatung, Entwicklungsförderung und Supervision. Kinderbeistand bei Gericht. 

   

WS 4 - Picky Eater, Suppenkasper und Nimmersatt - Mögliche Bedeutungen des Essens im Kleinkindalter.

Essen und Trinken zählt zu den grundlegenden menschlichen Bedürfnissen. Neben der lebenserhaltenden und gesundheitlichen Relevanz verbinden sich damit von Anfang des Menschseins an soziale, emotionale und höchst individuelle Bedeutungsebenen, die sich mit den Themen bekommen und annehmen können, sich wohl oder unwohl fühlen, hungrig oder satt sein etc. beschreiben lassen. Von Anfang an sammeln Kinder vielfältige Erfahrungen im Bereich der sinnlichen und körperlichen Wahrnehmungen sowie eine Vielzahl an Beziehungserfahrungen, die mit Essen und Trinken in Verbindung stehen.  

Welche Zugänge gibt es, Kinder zu verstehen, die wenig oder nur spezifische Dinge essen, Nahrung verweigern oder scheinbar nie satt werden? Welche Gefühle löst ein spezifisches Essverhalten bei Eltern und Pädagog:innen aus? Wie wird das Verhalten des Kindes vom Umfeld beantwortet und welche erzieherischen Maßnahmen folgen?  

Im Workshop gibt es die Möglichkeit, sich dem Thema und seinen vielen Facetten anhand von konkreten Fallbeispielen anzunähern. 

Cornelia Fuchs, BA MA

Kleinkind- und Elementarpädagogin, Bildungswissenschaftlerin, Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP Wien), Kinderbeistand bei Gericht, Begleitung und Beratung von Pädagog:innen und pädagogischen Teams, Aus- und Weiterbildungsangebote für Pädago:innen im Bereich der Kleinkindpädagogik (u.A. PPH Burgenland), Fortbildungsangebote für Eltern. 

HS-Prof. Tanja Leberl, BA MA

Erzieherin und Bildungswissenschaftlerin (Universität Wien). Langjährige leitende Tätigkeit in Sozialarbeit & Elementarpädagogik. Hochschullehrende an der Privaten Pädagogischen Hochschule Burgenland und Erwachsenenbildung in selbständiger Tätigkeit, Pädagogische Beratung von Teams in elementaren Bildungseinrichtungen, Hort und Schule sowie Fortbildungsangebote für Eltern. In Ausbildung. zur Psychoanalytisch-pädagogischen Erziehungsberaterin (APP Wien) 

   

WS 5 - „Frau Lehrerin, ich hab´so Hunger!“ - über die nährende Qualität von pädagogischen Beziehungen in der Schule.

Welche Beziehungsdynamik entsteht, wenn Kinder durch Lehrkräfte auf „mütterliche“ Bedürfnisbefriedigung hoffen und auf „väterliche” Forderungen treffen? Welche Bedeutung kommt der nährenden Qualität in pädagogischen Beziehungen zu?  

Wie kann ich als Lehrer:in diese unterschiedlichen Bedürfnisse aufnehmen, erkennen und erfüllen? 

Anhand von Fallvignetten und Beispielen der Teilnehmer:innen wollen wir uns diesen spannenden Fragen aus psychoanalytisch-pädagogischer Sicht annähern.  

   

Mag.a Cihak Sabine 

Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP), Lehrerin an der Praxismittelschule der PH Wien/Institut für Schulentwicklung, Lehrtätigkeit am Institut Primarstufenausbildung I:PSA/PH Wien

   

WS 6 - Wie Kind IS(S)T, passt es nicht. Esserziehung im Spannungsfeld von Fakten, Glaubenssätzen und unbewussten Prägungen 

Alle, die in pädagogische Einrichtungen Essenssituationen erleben, können ein Lied davon singen, wie kompliziert es ist, die diversen Bedürfnisse und Ansichten rund ums Thema auch nur annährend unter einen Hut zu bringen. Das hat unter anderem damit zu tun, dass wir uns beim Essen der Welt, der Kultur, dem sozialen Umfeld hingeben. Wir nehmen in uns auf, was uns dargeboten wird, und lernen Grenzen zu ziehen, wo etwas nicht zu uns passt. Der intime Akt des Sich-Einverleibens ist folgenreich, dies gilt für Nahrung ebenso wie für Gedanken oder Werthaltungen. Was passt zu mir? Was wollen andere in mich hineinbringen? Was tut mir gut? Was schadet mir? Wem zuliebe gehe ich über meine Grenzen? Wie viel darf ich mitentscheiden? 

Unser Fühlen und unser Handeln in diesem Kontext sind von einer Vielzahl festgesetzter Glaubenssätze geprägt, die zum Teil unbewusst in uns wirken und große Macht im pädagogischen Alltag haben – und so in den Heranwachsenden neue Prägungen bilden...  

In diesem Workshop wollen wir uns mit eigenen Erfahrungen und Erlebensweisen rund ums Essen auseinandersetzen und an ein stimmiges „In-Sich-Aufnehmen – und Sich-Selbst-Aneignen-Dürfen“ annähern. Über Experimente wollen wir in Form einer Art kulinarischen Abenteuerreise mit psychoanalytisch-pädagogischen Zutaten die Komplexität des In-Beziehung-Tretens erlebbar machen. Als Reiseleiter:innen begleiten Sie Ernährungspsychologin Irene Niedermayer und der Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberater Robert Schmid. 

Mag. Robert Schmid, MA  

Pädagoge, Sonder- und Heilpädagoge, Psychoanalytisch-pädagogischer Erziehungsberater (APP Wien), Basic Bonding Trainer (ZOI), Tätigkeit in freier Praxis. 

Mag.a Irene Niedermayer 

Ernährungspsychologin, Klinische Psychologin, Gesundheitspsychologin, Anstellung bei der Familien- und Jugendgerichtshilfe und Tätigkeit in freier Praxis. 

   

WS 7 - „Der Mensch ist, was er isst“ (L. Feuerbach) – zur Frage der Bedeutung der Esskultur für die Identitätsfindung im Jugendalter 

„Ich bin vegan!“, „Ich esse nur Junk-Food!“ oder „Ich esse nur koscher!“ Die Funktionen des Essens sind vielfältig und reichen von Sättigung und Nährstoffzufuhr über eine Vermittlung von Sicherheit und Geborgenheit bis hin zu Spannungsabfuhr. Essen steht aber auch für das Schaffen einer kulturellen, sozialen und personalen Identität. Letzteres umso mehr, als im Jugendalter Aufgaben der Ablösung vom Elternhaus, das Streben nach Unabhängigkeit und die eigene Identitätsbildung im Zentrum stehen, die sich im Spannungsfeld zwischen sozialer Abgrenzung und Integrationsbestrebungen in eine soziale Gruppe vollziehen. Dem Essen und der Esskultur kommt dabei insofern eine spezifische Bedeutung zu, als darin die kulturelle, soziale und persönliche Identität von Jugendlichen Ausdruck finden kann. Darüber hinaus zeigt sich im Jugendalter besonders auch die moralische Bedeutung der Esskultur, da diese auch als Ausdruck der eigenen Freiheit bis hin zur Kritik an Welt verstanden werden kann. 

Im Workshop setzen wir uns gemeinsam mit dem Thema jugendlichen Essverhaltens und Essen innerhalb und außerhalb der Familie auseinander. Ziel ist dabei, über einen Erfahrungsaustausch der Bedeutung der Esskultur für das Jugendalter und der damit verbundenen Identitätsentwicklung von Jugendlichen auf die Spur zu kommen. 

   

Mag.a Katja Frühwirth-Feist, MA MSc

Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP Wien), Kinderbeistand bei Gericht, Supervisorin, tätig in einer Familienberatungsstelle und einem Ambulatorium für Kinder und Jugendliche in Niederösterreich, Tätigkeit in freier Praxis in Wien, Beratung im Besonderen im Bereich Scheidung und Trennung als auch Gestaltung von Fortbildungen für Pädagog*innen zu verschiedenen Fragestellungen pädagogischer Praxis. 

   

WS 8 -  Zwischen Versorgen und Versagen - der (un-)bewusste Umgang sozialpädagogischer Fachkräfte mit Essen als Erziehungsmittel 

In der stationären Kinder- und Jugendhilfe arbeiten Sozialpädagog:innen mit Kindern und Jugendlichen, die aufgrund ihrer Lebensgeschichten oft tiefe emotionale Verletzungen erfahren haben. In diesem Kontext spielt das Thema Essen eine bedeutsame, aber häufig unbeachtete Rolle – nicht nur als essenzielles Grundbedürfnis, sondern auch als Mittel der Beziehungsgestaltung, als potenzielles Machtinstrument, als Form der Kontrolle oder als Möglichkeit einer korrektiven Erfahrung. 

Der Workshop richtet den Fokus auf unbewusste Dynamiken in Erziehungs- und Disziplinarmaßnahmen und eröffnet einen Raum zur Reflexion möglicher Spannungsfelder, die entstehen, wenn Essen als pädagogisches Einflussmittel eingesetzt wird. Dabei stellen wir uns unter anderem folgende Fragen: In welchem Ausmaß werden Erziehungsmaßnahmen durch die normativen Vorstellungen und persönlichen Bedürfnisse der Fachkräfte geprägt? Welche unbewussten Motive und Tendenzen – etwa das Bedürfnis nach Kontrolle oder unterdrückte Aggressionen – wirken im pädagogischen Handeln mit und beeinflussen den Umgang mit den Kindern und Jugendlichen?  

Die Teilnehmenden sind eingeladen, ihre eigenen bewussten und unbewussten Anteile und Motive zu reflektieren, die das alltägliche Verhalten und das pädagogische Handeln prägen. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die eigene Beziehungsgestaltung zu entwickeln und einen feinfühligen und achtsamen Umgang mit den Kindern und Jugendlichen zu pflegen. 

Mag.a Gabriele Lang, MA 

Sozialpädagogin, Sonder- und Heilpädagogin,  Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP Wien), Kinderbeistand bei Gericht, langjährige Tätigkeit in einer sozialtherapeutischen Wohngemeinschaft in NÖ, Lehrende am Bundesinstitut für Sozialpädagogik Baden und Tätigkeit in freier Praxis in Wien

Mag.a Sabine Pikerle

Studium der Pädagogik und Sonder- und Heilpädagogik mit psychoanalytisch-pädagogischem Schwerpunkt, Sozialpädagogin, Lebens- und Sozialberaterin, seit 1991 Mitarbeiterin der Wiener Kinder- und Jugendhilfe, Vortragende im Kolleg für Sozialpädagogik und im Universitätslehrgang Sozialpädagogik und Sozialmanagement

   

WS 9 - Was tun, wenn der Hunger nicht aufhört? Die Bedeutung von Nahrung als Ersatz für emotionale Sättigung bei Kindern und Jugendlichen. 

Am Beginn unseres Lebens zeigt sich schon, wie eng Liebe und Nahrung miteinander verknüpft sind. Wir riechen den Duft der Mutter, schmecken den Geschmack der Mutter"-Milch und fühlen uns bestenfalls geliebt, gehalten und satt.  
Aber wie geht es Kindern und Jugendlichen, die diese Erfahrung nicht machen konnten?  Wie zeigen sich diese Mangelerfahrungen? Welche Psychodynamik können wir beobachten? Dieser Workshop soll diese Thematik anhand eigener Reflexionen und Fallbeispiele genauer beleuchten. 

Mag.a Cäcilia Kasper-Pichler, MA

Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP Wien), Psychotherapeutin in freier Praxis (PsychoMed City Point), Gruppenpsychoanalytikerin (ÖAGG), Lektorin an der FH Campus Wien. 

Mag.a Irina Posteiner-Schuller, MA

Fachliche Standortleitung Ananas GmbH Gänserndorf, Psychoanalytisch-Pädagogische Erziehungsberaterin (APP Wien) in freier Praxis, gerichtlich beeidete und zertifizierte Sachverständige, Fachprüferin für Sachverständige, Kinderbeistand bei Gericht, Supervisorin, Lehrbeauftragte an der Hochschule Burgenland., Akademie Burgenland. GmbH, langjährige leitende Tätigkeit in der Familien- und Jugendgerichtshilfe Burgenland. 

  

WS 10 - Ernährung beginnt pränatal – ja und? 

Bevor die Liebe durch den Magen geht, geht sie durch die Nabelschnur.Tatsächlich? Oder ist das doch eine etwas zu wörtlich genommene Metapher? Jeder Mensch beginnt sein Leben pränatal.So beginnt also auch die Versorgung eines jeden Kindes, die Nahrungsaufnahme eines jeden Kindes pränatal.(Wie) wirkt sich pränatales (Er)Leben auf postnatale Nahrungsaufnahme aus?Wir werden einen Ausflug – zum Teil auch in den eigenen – pränatalen Raum machen und mit mehr Verständnis zurückkommen, wie (scheinbar) ungewöhnliche Verhaltensweisen oder Symptome von Kindern vielleicht auch gelesen und begleitet werden können. 

Dr.in Gerda Dauz

Ärztin für Allgemeinmedizin und Homöopathie, ärztliche Stillberatung, IBCLC Bindungsanalyse, Prä- und Perinatale Psychologie IPPE. 

Mag. Thomas Feurle, MA

Psychoanalytisch-pädagogischer Erziehungsberater (APP Wien), laufende Weiterbildung zur prä- und perinatalen Entwicklung (IPPE), tätig in einer Familienberatungsstelle in NÖ und in freier Praxis in Wien.

  

WS 11 - Fallbesprechung für Elementar- und Hortpädagog:innen 

Perspektiven für herausfordernde Situationen im pädagogischen Alltag. Psychoanalytisch-pädagogische Fallbesprechung für Elementar- und Hortpädagog:innen 

Immer wieder sind wir in der pädagogischen Arbeit im Rahmen des Kindergartens und Horts mit Verhaltensweisen von Kindern oder mit Situationen konfrontiert, die uns besonders fordern, die uns ohnmächtig machen, die uns verwirren… Dabei wird spürbar, dass es mehr Zeit und Raum bräuchte, um Klarheit in die Bedürfnisse und Gefühle aller Beteiligten zu bringen, damit Perspektiven für einen guten Umgang mit den Herausforderungen entwickelt und abgeleitet werden können.  

Im Rahmen dieses Workshops haben Teilnehmende die Gelegenheit, sich mit persönlichen Überlegungen und auch eigenen Fällen einzubringen, die im üblichen Arbeitsalltag vielleicht zu kurz kommen. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit zu Reflexion, Innenschau und Austausch in einem geschützten Rahmen, der vom vertraulichen Umgang mit vorgebrachten Inhalten geprägt ist.  

Begrenzte Teilnehmer:innenanzahl pro Gruppe: max. 10  

  

Mag.ª Claudia Chalusch

Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP Wien) in der Gemeinschaftspraxis "Hafen Breitensee", Vortragstätigkeit für Kindergarten- und Hortpädagog:innen, Heilpädagogin, Erziehungswissenschaftlerin, Kindergarten- und Hortpädagogin   

  

WS 12 - Fallbesprechung für Lehrer:innen  - [nur nachmittags]

Perspektiven für herausfordernde Situationen im Schulalltag. Psychoanalytisch-pädagogische Fallbesprechung 

Im Schulalltag sind wir zuweilen mit Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen konfrontiert, die uns besonders fordern, die uns ärgerlich machen, verletzen … oder auch ohnmächtig machen.  

Dabei spüren wir, dass es Zeit und Raum für Reflexion braucht, um Klarheit in die Bedürfnisse und Gefühle aller Beteiligten zu bringen und gute Perspektiven entwickeln zu können. 

Im Rahmen dieses Workshops haben Lehrer:innen die Gelegenheit sich mit persönlichen Überlegungen und auch eigenen Fällen einzubringen, die im üblichen Arbeitsalltag vielleicht zu kurz kommen. Eine Möglichkeit zu Reflexion, und Austausch in einem geschützten Rahmen und vertraulichem Umgang mit den Inhalten. 

Teilnehmer:innenanzahl: max. 10  

  

Mag.ª Inge Pröstler MA 

Heilpädagogin, Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin, Supervisorin - Mitglied ÖVS 


Anmeldeinformationen

Anmeldungsstart: Jänner 2025

1. Anmeldeformular:

Füllen Sie bitte folgendes Anmeldeformular [folgt zum Anmeldestart] vollständig aus.

Sie haben die Möglichkeit, uns das Anmeldeformular per E-Mail zu schicken an tagung@app-wien.at oder postalisch an das APP Sekretariat (APP Wien, Kuefsteingasse 4/13, 1140 Wien).

Anmeldeschluss: 3. Mai 2025 – Eine spätere Anmeldung zur Tagung ist nach diesem Zeitpunkt gerne noch über die Tageskassa möglich.

2. Tagungsgebühr:

Bitte überweisen Sie die Tagungsgebühr auf die nachstehende Kontoverbindung.

Bei Einzahlung bis zum 14. Februar 2025 beträgt die Tagungsgebühr € 100,- (für APP-Mitglieder/Vollzeit-Studierende € 70,-).

Bei späterer Einzahlung beträgt die Tagungsgebühr € 110,- (für APP-Mitglieder/Vollzeit-Studierende € 80,-).

Die Anmeldung ist gültig, wenn die Tagungsgebühr von € 100,- bis zum 14. Februar 2025 bzw. von € 110,- ab dem 15. Februar 2025, auf dem Konto eingegangen ist.

Haben Sie Interesse APP-Mitglied zu werden? Hier finden Sie alle näheren Informationen zur APP-Mitgliedschaft.

Kontoverbindung:

Erste Bank I IBAN: AT612011184232735100 I BIC: GIBAATWWXXX

Stornierungen: Ab dem 19. April 2025 können keine Tagungsgebühren mehr rückerstattet werden – vorher behalten wir uns eine Bearbeitungsgebühr von € 20,- ein.

Wir freuen uns, Sie bei der APP-Fachtagung begrüßen zu dürfen!


Die Fachtagung findet in Kooperation mit dem Arbeitsbereich Psychoanalytische Pädagogik des Institutes für Bildungswissenschaft der Universität Wien statt.

APP - Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalytische Pädagogik

Kuefsteingasse 4/13, A-1140 Wien, Tel.: +43/1 403 01 60, info@app-wien.at

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