18. Fachtagung 2024

APP FACHTAGUNG 2024 - AUSGEBUCHT!

Sind alle auffälligen Kinder gestört?

Ein psychoanalytisch-pädagogischer Dialog zur Pathologisierung von Kindheit und Jugend

Samstag, 27. April 2024

09.00 - 17.30 Uhr

VHS Rudolfsheim-Fünfhaus

1150 Wien, Schwendergasse 4


Mit großer Freude und gleichzeitig auch mit großem Bedauern müssen wir den Status bekanntgeben, dass die diesjährige Fachtagung bereits ausgebucht ist.

Aufgrund der hohen Nachfrage und den räumlichen Kapazitäten des Vortragssaals, freuen wir uns Ihnen jedoch die Möglichkeit anbieten zu können, die APP-Fachtagung als Vortrags-Gast zu besuchen. Genauere Infomationen erhalten Sie hier: Vortrags-Gast


Die diesjährige pädagogische Fachtagung der Arbeitsgemeinschaft Psychoanalytische Pädagogik wendet sich einem Phänomen zu, das längst nicht Randerscheinung im pädagogischen Alltag ist, sondern sich regelmäßig in allen Lebensaltern von Kindern und Jugendlichen und in allen Lebensbereichen zeigt: Auffälligkeiten, die aus der Norm fallen. Kleinkinder, die Schwierigkeiten mit der Regulation haben, Kindergartenkinder, die körperlich aggressiv auf andere losgehen, Schulkinder, die die Mitarbeit verweigern, Jugendliche, die in Parallelwelten abdriften… Der Facettenreichtum der Besonderheiten, Normabweichungen und Symptomen von Heranwachsenden ist immens und stellt uns in der pädagogischen Arbeit vor große Herausforderungen.  

Doch was ist in der Entwicklung eines jungen Menschen eigentlich „normal“? Welche Auffälligkeiten im Sinn einer Entwicklungskrise sind normativ? Wo beginnt eine Verhaltensweise bedenklich zu werden? Was ist pathologisch? Inwieweit können manche Phänomene, die wir als Auffälligkeit wahrnehmen und erleben, als Erlebnisreaktion auf die vielleicht aus den Fugen geratene Welt des Heranwachsenden verstanden werden? Ist es nicht allzu gut nachvollziehbar, dass das Heranwachsen in „multipler Dauerkrise“ zwischen Pandemie, Kriegen und Klimawandel nicht notwendigerweise Folgen mit sich bringt, die zum Ausdruck bringen, dass Kinder und Jugendliche ge-stört sind? 

Karin J. Lebersorger und Wilfried Datler werden diesen und weiteren Fragen in ihrer Doppelconférence im Eröffnungsvortrag nachgehen.  

Die Workshops bieten Gelegenheit zu unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten und Fragestellungen in die Tiefe zu gehen – die Workshopthemen reichen von der Bedeutung von Diagnosen, über die “Botschaften”, die Verhaltensauffälligkeiten beinhalten, bis hin zu Sinn und Unsinn von Normen.  

Die psychoanalytisch-pädagogische Denk- und Vorgehensweise ermöglicht eine Auseinandersetzung mit dem persönlichen Erleben pädagogischer Situationen. Da das Eingehen auf Einzelfälle im Arbeitsalltag oftmals zu kurz kommt, gibt es in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit zu Fallbesprechungen, zu denen Sie in geschütztem Rahmen Ihre Fälle aus Kindergarten und Schule einbringen können.  

In bewährter Tradition wird Helmuth Figdor mit dem Vortrag “Ich mach mir große Sorgen...” - ein nachdenklicher Blick auf ausgewählte Eigenheiten gängiger pädagogischer Theorie und Praxis – die Tagung abrunden.  

Wir hoffen, Ihr Interesse geweckt zu haben und freuen uns auf Ihre Teilnahme an der APP-Tagung 2024! 

Ihr Tagungsteam der APP


Tagungsablauf im Überblick

9.00 Uhr: Eröffnung und Moderation: Mag.a Regina Studener-Kuras, MA

9.15 Uhr: Eröffnungsvortrag: Sind alle auffälligen Kinder gestört?  

Ein psychoanalytisch-pädagogischer Dialog zur Pathologisierung  

von Kindheit und Jugend 

Dr.in Karin J. Lebersorger 

Klinische- und Gesundheitspsychologin, Pychotherapeutin, Psychoanalytikerin und Supervisorin, freie Praxis, Lektorin an der Wiener Psychoanalytischen Akademie und der FH Campus Wien. Ehemalige stellvertretende Leiterin und Teamleiterin Nord des Instituts für Erziehungshilfe und Mitarbeiterin der Spezialambulanz für Menschen mit Down-Syndrom. Zuletzt Publikationen zum Thema Down Syndrom, ambulante Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und Beratung, Begleitung und Psychotherapie nach medizinisch assistierter Reproduktion 

Univ. Prof. Dr. Wilfried Datler 

Leiter des Arbeitsbereichs Psychoanalytische Pädagogik am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien. Lehranalytiker im Österreichischen Verein für Individualpsychologie (ÖVIP) und           stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Psychoanalytische Pädagogik (APP). Zahlreiche Veröffentlichungen zu Fragen im Grenz- und Überschneidungsbereich von Psychoanalyse, Pädagogik, Heilpädagogik und Psychotherapie
 

10.00 Uhr: Pause

10.30 bis 12.30 Uhr: Workshops

12.30 bis 14.00 Uhr: Mittagspause

14.00 bis 16.00 Uhr: Workshops

16.00 Uhr: Pause

16.30 Uhr: Abschlussvortrag

Ich mache mir große Sorgen ... 

* Sind angepasste Kinder ohne Diagnose wirklich gesund? 

* Sind Kinder mit (offizieller oder auch vermuteter) Diagnose wirklich krank? 

* Wie "gesund" ist eigentlich die (gegenwärtig zumeist praktizierte) Pädagogik? 

  

Für die Psychoanalytische Pädagogik ist Sigmund Freuds seinerzeitige Definition psychischer Gesundheit, nämlich Arbeits- Liebes- und Glücksfähigkeit, nach wie vor die zentrale Norm geglückter Erziehung und Bildung. Eine Norm, die zugleich Verantwortung der Pädagogik gegenüber den Heranwachsenden bedeutet. Aber kann sie diese Verantwortung (zurzeit) wahrnehmen? 

Ein nachdenklicher Blick auf ausgewählte Eigenheiten gängiger pädagogischer Theorie und Praxis. Und: Was hat das psychoanalytisch-pädagogische Konzept der Verantworteten Schuld mit dem Tagungsthema zu tun?   

Univ.-Doz. Dr. Helmuth Figdor  

Psychoanalytiker, Kinderpsychotherapeut und psychoanalytisch-pädagogischer Erziehungsberater in eigener Praxis. Dozent an der Universität Wien und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Gründer und ehemaliger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Psychoanalytische Pädagogik und nun Ehrenpräsident. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Problemen im Zuge der Scheidung und Trennung von Eltern, zu Erziehungsberatung und den Problemen des pädagogischen Alltags in der Familie, im Kindergarten und in der Schule 

17.30 Uhr: Abschluss der Tagung


Die Workshops

WS 1 Vertiefung des Eröffnungsvortrags: Wem nützt welche Art von Diagnose? -AUSGEBUCHT!!!
 

Ein Blick hinter die Kulissen der Diagnostik psychischer Erkrankungen im 
Kindes- und Jugendalter 

 
Es gibt verschiedene Bemühungen, psychische Erkrankungen von Kindern und 
Jugendlichen zu benennen, zu beschreiben, voneinander zu unterscheiden 
und in verschiedene Gruppen einzuteilen. Auf diese Weise entstehen 
umfangreiche „Systeme zur Klassifikation psychischer Erkrankungen“, die 
u.a. auch eine lange Auflistung von psychischen Erkrankungen enthalten. 
Diese Auflistungen werden in der Klinischen Psychologie, in der Kinder- 
und Jugendpsychiatrie, im Sozialversicherungswesen und in der 
Psychotherapie oft herangezogen, um psychische Erkrankungen „zu 
diagnostizieren“. 
Unter Bezugnahme auf ausgewählte Systeme wie ICD 10 oder DSM V wird „ein 
Blick hinter die Kulissen“ geworfen. Dabei wird unter Bezugnahme auf 
ausgewählte Beispiele der Frage nachgegangen, nach welchen 
Gesichtspunkten entsprechende Diagnosen zustande kommen und welchen 
Nutzen sie für wen haben. 

Univ. Prof. Dr. Wilfried Datler 

Leiter des Arbeitsbereichs Psychoanalytische Pädagogik am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien. Lehranalytiker im Österreichischen Verein für Individualpsychologie (ÖVIP) und           stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Psychoanalytische Pädagogik (APP). Zahlreiche Veröffentlichungen zu Fragen im Grenz- und Überschneidungsbereich von Psychoanalyse, Pädagogik, Heilpädagogik und Psychotherapie
 

WS 2 Vertiefung des Eröffnungsvortrags: „Desillusioniert! - Wenn Kinder Erwartungen nicht erfüllen“ - AUSGEBUCHT!!!

Aus unterschiedlichen Gründen treten Diskrepanzen zwischen den elterlichen Vorstellungen und den realen Kindern auf. Jedes Schulkind, das Probleme mit den intellektuellen oder emotionalen Anforderungen hat, entspricht nicht den elterlichen Vorstellungen. Auch Lehrkräfte haben innere Repräsentanzen idealer Schüler:innen. 

Im Workshop werden diesbezügliche Konzepte in ihrer Bedeutung für Lehre und Elternarbeit vorgestellt und anhand von Beispielen der Teilnehmer:innen diskutiert. 

Dr.in Karin J. Lebersorger 

Klinische- und Gesundheitspsychologin, Pychotherapeutin, Psychoanalytikerin und Supervisorin, freie Praxis, Lektorin an der Wiener Psychoanalytischen Akademie und der FH Campus Wien. Ehemalige stellvertretende Leiterin und Teamleiterin Nord des Instituts für Erziehungshilfe und Mitarbeiterin der Spezialambulanz für Menschen mit Down-Syndrom. Zuletzt Publikationen zum Thema Down Syndrom, ambulante Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie und Beratung, Begleitung und Psychotherapie nach medizinisch assistierter Reproduktion 

WS 3 Die Kids, die stören und aus der Reihe tanzen - sind sie die ‚Weisen‘ von morgen? - AUSGEBUCHT!!!
 
Pädagogische Arbeit in Institutionen findet stets in einem mehr oder minder klar definierten Rahmen statt: Es gibt Abläufe, denen wir als Pädagoginnen und Pädagogen folgen. Es gibt einen Lehrplan, den wir umsetzen sollen. Es gibt einen vorgegebenen Zeitrahmen, den wir einhalten müssen. Es gibt Bewertungskriterien, die wir anwenden. Es gibt eine Struktur, die wir vorleben und vorgeben. 
 
Strukturen und Normen können helfen, uns gut zurecht zu finden und Ideen zu entfalten. Strukturen und Normen können einengen und Potential verhindern. Pädagogische Institutionen normieren und fordern Anpassung. Wieviel Anpassung ist gut, um kritische, mündige, verantwortungsvolle Menschen zu erziehen, die sich einmischen, die politisch etwas bewegen wollen, die Zukunft tatkräftig mitgestalten? 
 
Braucht es die Störer und die Kritiker:innen? Braucht es das Durcheinander – auch in der pädagogischen Arbeit? 
 
Ein Workshop über den Sinn und Unsinn des Aus-der-Reihe-Tanzens von Kids… und wie wir als Pädagoginnen und Pädagogen mit diesen Kindern und Jugendlichen umgehen können. 
 
Mag. Robert Schmid MA 

Pädagoge, Sonder- und Heilpädagoge, Psychoanalytisch-pädagogischer Erziehungsberater (APP), Basic Bonding Trainer (ZOI), Tätigkeit in freier Praxis 

WS 4 Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberatung mit Eltern im Hochkonflikt - AUSGEBUCHT!!!

Verstehen, Halt und Ermutigung statt Pathologisierung und Angst 

Wenn Eltern im Laufe ihrer Elternschaft in hochkonflikthafte Dynamik geraten, sind meist alle Familienmitglieder von starken Belastungserfahrungen betroffen. Insbesondere die, in die elterlichen Konflikte involvierten Kinder, sind einer Vielzahl von Gefühlen, Wünschen und Nöten ausgeliefert. Nicht selten werden in diesen Situationen Diagnosen ausgesprochen...  
Mit großer Besorgnis sind Eltern um die Aufrechterhaltung haltender, warmer und vergnüglicher Entwicklungsbedingungen für ihre Kinder bemüht.  

Im Workshop sollen im gemeinsamen Dialog über methodische Fragen, Setting und psychoanalytisch - pädagogisches Verstehen des Beziehungsgeschehens nachgedacht werden und Überlegungen zur Gestaltung von Beratungspraxis diskutiert werden. 

Mag.a Regina Studener-Kuras MA 

Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Universitätslektorin an der Universität Wien, im Institut für Bildungswissenschaft, Arbeitsbereich psychoanalytische Pädagogik des Instituts für Bildungswissenschaft. Tätigkeit in freier Praxis im Bereich kindliche Elternberatung, Entwicklungsförderung und Supervision. Kinderbeistand bei Gericht 

WS 5 „Mein Kind ist behindert!“ 

Zur Bedeutung einer Diagnose für die Eltern-Kind-Beziehung und das Familienleben

Wenn bei einem Kind eine Entwicklungsauffälligkeit festgestellt wird, beginnt oftmals eine lange Phase der Verunsicherung, des Bangens, Hoffens, Haderns… und Suchens. Handelt es sich um dauerhafte Beeinträchtigungen oder eine Behinderung des Kindes so stellen sich für die Familie eine Vielzahl ungeahnter, vielschichtiger Herausforderungen. Die daraus resultierenden Belastungen werden häufig zur Zerreißprobe für die Beziehungen innerhalb der Familie und können die Entwicklungschancen des Kindes gefährden. 

Welchen realen Erschwernissen sind Familien mit einem Kind mit Behinderung ausgesetzt? 

Welche Sorgen und Befürchtungen belasten Eltern? Was macht es mit ihnen auf innerpsychischer Ebene, ein Kind mit einer Behinderung zu haben? 

Was brauchen Eltern und Familien, um mit der Diagnose und der Behinderung umgehen zu lernen, damit sie ihr Kind bestmöglich unterstützen können?  

Im Workshop setzen wir uns mit der Lebenswelt einer Familie eines Kindes mit Behinderung und den Bedürfnissen der Betroffenen auseinander. Daraus entwickeln wir Perspektiven, wie auf pädagogischer, therapeutischer und gesellschaftlicher Ebene hilfreich gehandelt werden kann, damit eine Diagnose nicht nur Erschwernis bedeutet, sondern auch eine Chance auf bestmögliche Unterstützung und Entwicklung. 

Mag.a Aya Boesch MA  

studierte Pädagogik und Sonder- und Heilpädagogik, ist psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP) und absolvierte den Universitätslehrgang systemischer Supervision und Coaching[WD1] . Ihre beruflichen Erfahrungen reichen von Integrationsberatung zur Förderung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen bis hin zur ambulanten Betreuung und Begleitung von psychisch kranken bzw. behinderten Erwachsenen. Seit 2015 bietet sie Beratung mit Schwerpunkt im Bereich von Scheidung und Trennung in freier Praxis an 

WS 6 Beißen, kratzen, spucken, hauen – ist das noch normal? 

Psychoanalytisch-pädagogische Überlegungen zum Erleben und Verhalten von Kleinkindern - AUSGEBUCHT!!!

Wer kennt sie nicht? – Kleine Kinder, die andere Kinder und Erwachsene beißen, anspucken, kratzen und hauen. Solche Verhaltensweisen erschweren den pädagogischen Alltag in Kinderkrippen oder anderen elementarpädagogischen Einrichtungen. Oft machen sich Eltern, aber auch Pädagoginnen und Pädagogen Sorgen, ob die Entwicklung des Kindes noch normal ist, oder ob es sich dabei schon um eine Verhaltensstörung handeln mag. 

Im Rahmen des Workshops möchten wir uns gemeinsam mit den Teilnehmer:innen u.a. mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Wie können auffallende Verhaltensweisen aus psychoanalytisch-pädagogischer Perspektive verstanden werden? Was mag hilfreich sein, um in weiterer Folge Beziehungen förderlich zu gestalten?  

Mag.a Dr.in Kathrin Trunkenpolz 

Senior Lecturer an der Universität Graz / Arbeitsbereich Elementarpädagogik. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich der frühen Kindheit und Elementarpädagogik, der Young Child Observation als Forschzngsmethode sowie Frafen der Professionalisierung in psychosozialen Praxisfeldern, psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP)

Mag.a Christin Reisenhofer BA MA 

Universitätsassistentin (prae doc) im Arbeitsbereich Psychoanalytische Pädagogik am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich der frühen Kindheit und Elementarpädagogik, der Young Child Observation als Forschungsmethode und der Game Studies aus psychoanalytisch-pädagogischer Perspektive, psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP) und Kinderbeistand bei Gericht

WS 7 Gemeinsam für das Kind – oder?! 

Chancen auf interdisziplinären Austausch nutzen 

In den verschiedenen Entwicklungsphasen eines Kindes werden Heranwachsende neben ihren Eltern auch von einer Reihe von Professionist(inn)en im Rahmen von Institutionen begleitet. Zumeist wächst das System rund um die Familie, wenn bei einem Kind Entwicklungsprobleme bemerkt werden. Von den verschiedenen Beteiligten werden diese Schwierigkeiten aber oftmals unterschiedlich wahrgenommen, eingeschätzt, verstanden und behandelt. 

Obwohl jede:r auf Helferebene das Kind anders sieht und versteht, so haben doch alle dasselbe Ziel: das Kind bestmöglich zu unterstützen. 

Im Zentrum dieses Workshops stehen ausgewählte Fallvignetten, anhand derer die Herausforderungen, aber auch die Chancen eines interdisziplinären Austauschs und der berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit skizziert werden sollen. Welche Anliegen, Bedürfnisse und Sorgen haben die verschiedenen an der Förderung des Heranwachsenden Beteiligten? Und inwiefern prägt es deren Tun/Umgang mit den anderen? 

Gemeinsam mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wollen wir erörtern, welche Stolpersteine den gemeinsamen Erfolg beeinträchtigen können und erarbeiten, was es braucht, damit eine gute Zusammenarbeit zu Gunsten des Kindes gelingen kann. 

Mag.a Katharina Patschka BEd 

studierte Pädagogik mit den Schwerpunkten Psychoanalytische Pädagogik sowie Sonder- und Heilpädagogik. Sie arbeitet als Lehrerin an einer Sonderschule in NÖ, psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP)

Mag.a Karin Wottawa 

studierte Pädagogik und Sonder- und Heilpädagogik mit psychoanalytisch-pädagogischen Schwerpunkt und arbeitet als Familienintensivbetreuerin bei ANANAS Familienberatung, STEEP-Beraterin, zertifiziert für die Elternberatung nach §95 und §107 und fortgebildet in Therapeutischer Interaktionsanalyse 

WS 8 Diagnose „Gewalt“  - AUSGEBUCHT!!!

In jeder Gruppe gibt es sie, die wütenden, störenden oder zerstörenden, aggressiven, schlagenden Kinder und Jugendlichen und auch diejenigen, die ausgegrenzt, gemobbt, verletzt und als „Opfer“ beschimpft oder bezeichnet werden. Und dann gibt es auch noch die, die es sehen (könnten). 

Wie können wir diese gewaltig herausfordernden Situationen (aus)halten? Wie können wir den biographischen Folgen des Opfer- oder Täter:in Seins vorbeugen? Und was können wir zugunsten der weiteren Entwicklung der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen im Alltag tun? Welche Möglichkeiten haben wir als Pädagoginnen und Pädagogen dagegen zu halten, und das mit Gewalt verbundene Leid aufzufangen? 

Wir arbeiten mit Fallbeispielen aus der beruflichen Praxis und befassen uns mit unseren unmittelbaren Reaktionen und pädagogisch überlegten Handlungen; wie wirkmächtig und entscheidend sie für die Zukunft der betroffenen Kinder sind, wenn es um die Diagnose „Gewalt“ geht. 

Mag.a Natascha Florence Bousa 

Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP), Leiterin des Instituts für Gewaltprävention und Konfliktmanagement in Familien, langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die Gewalt erlebt und/oder ausgeübt haben und in der Arbeit mit Professionist:innen aus unterschiedlichen Berufsbereichen 

WS 9 „Selbstdiagnosen“ - Jugendliche auf der Suche nach sich selbst 

Aktuelle Bedeutung von Selbstdiagnosen von ADHS bis Zwangsstörung – und ein kritischer Blick darauf - AUSGEBUCHT!!!

Jugend kennen wir als eine Lebensphase, in der die Entwicklung der eigenen Identität, Fragen der persönlichen Individuation und Themen der sozialen Integration im Vordergrund stehen. Der Wunsch, rasch Antworten auf drängende Fragen und Unsicherheiten zu finden, ist gut nachzuvollziehen. Kids wollen verstehen, warum sie so fühlen, so ticken - sie wollen sich verorten. 

Zunehmend sehen wir, dass Jugendliche über Social Media Plattformen wie Facebook, Instagram, Tiktok & Co psychische Auffälligkeiten und Erkrankungen bei sich selbst diagnostizieren. Stimmungsschwankungen oder alltägliche emotionale Empfindungen werden durch Self-Checks eingeordnet und pathologisiert. Teilweise entsteht in sozialen Netzwerken über Blogs und Videos sogar regelrecht ein Hype um psychische Störungen. Erkrankungen wie z.B. Essstörungen werden zum Lifestyle stilisiert. 

Der Workshop bietet einen Raum, um sich der Bedeutung von Selbstdiagnosen für Jugendliche anzunähern, Gefahren sichtbar zu machen und Chancen, die im pädagogischen Gespräch und in der Aufklärung zu psychischen Erkrankungen enthalten sind, zu entdecken. Und nicht zuletzt: dem Wunsch, sich selbst verstehen und „einordnen“ zu können, nachzuspüren. 

Mag.a Katja Frühwirth-Feist MA MSc  

Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP), Kinderbeistand bei Gericht, Supervisorin. Tätig in einer Familienberatungsstelle und einem Ambulatorium für Kinder und Jugendliche in Niederösterreich. Tätigkeit in freier Praxis in Wien. Beratung im Besonderen im Bereich Scheidung und Trennung als auch Gestaltung von Fortbildungen zu verschiedenen Fragestellungen pädagogischer Praxis 

WS 10 Care Leaver - am 18. Geburtstag für selbständig und für sich selbst verantwortlich erklärt 

Adoleszente Entwicklungskonflikte im institutionellen Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe 

Naturgemäß haben Jugendliche am Weg ins Erwachsenenleben schwierige Entwicklungsaufgaben zu lösen. Die Umgestaltung und (Neu-)Organisation der psychischen Struktur birgt eine Krisenhaftigkeit, die das jugendliche „Ich“ sowie ihr familiäres und auch institutionelles Umfeld mit voller Wucht erschüttern kann. Auflehnung und Ablösung versus Abhängigkeit/Regression. Ambivalenzkonflikte werden (re)inszeniert, durchmischt mit Angst und Verzweiflung, den gesellschaftlichen Anforderungen nicht gewachsen zu sein und zugleich so reich an Hoffnungen und Wünschen für die Zukunft. Wie kann sich das ausgehen bis zum Stichtag Volljährigkeit? 

Im Schnitt ziehen junge Erwachsene in Österreich mit 25 Jahren von zu Hause aus. Care Leavers sind Jugendliche, die aus Einrichtungen der Fremdunterbringung ausziehen, und zwar mit 18+, wenn die Zuständigkeit der Kinder- und Jugendhilfe endet. Sie sind von da an in allen Belangen verschärft auf sich selbst gestellt und für sich selbst verantwortlich. 

Leaving Care oder Care Leaver zum 18. Geburtstag? 

Im Workshop werden wir gemeinsam darüber nachdenken, welchen Herausforderungen sich Care Leavers zusätzlich zu regulären Entwicklungskonflikten stellen müssen, was das für die pädagogische Arbeit bedeutet und was wir tun können, damit Wünsche und Hoffnungen nicht am 18. Geburtstag zerplatzen. 

Mag.a Gabriele Lang MA

Sozialpädagogin; Sonder- und Heilpädagogin; Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP); Kinderbeistand bei Gericht, Langjährige Tätigkeit in einer sozialtherapeutischen Wohngemeinschaft in NÖ; Lehrende am Bundesinstitut für Sozialpädagogik Baden und Tätigkeit in freier Praxis in Wien

Mag.a Sabine Pikerle

Studium der Pädagogik und Sonder- und Heilpädagogik mit psychoanalytisch-pädagogischem Schwerpunkt; Sozialpädagogin; Lebens- und Sozialberaterin, seit 1991 Mitarbeiterin der Wiener Kinder- und Jugendhilfe, Vortragende im Kolleg für Sozialpädagogik und im Universitätslehrgang Sozialpädagogik und Sozialmanagement

WS-Special 11: Fallbesprechung für Lehrer:innen

Perspektiven für herausfordernde Situationen im pädagogischen Alltag 

Psychoanalytisch-pädagogische Fallbesprechung für Lehrkräfte 

Immer wieder sind wir in der pädagogischen Arbeit im Rahmen der Schule mit Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen oder mit Situationen konfrontiert, die uns besonders fordern, die uns ohnmächtig machen, die uns verwirren … Dabei wird spürbar, dass es mehr Zeit und Raum bräuchte, um Klarheit in die Bedürfnisse und Gefühle aller Beteiligten zu bringen, damit Perspektiven für einen guten Umgang mit den Herausforderungen entwickelt und abgeleitet werden können. Psychoanalytisch-pädagogische Fallbesprechungen im Einzel- oder Gruppensetting bieten die Möglichkeit zu Reflexion, Innenschau und Austausch in einem geschützten Rahmen, der vom vertraulichen Umgang mit vorgebrachten Inhalten geprägt ist. 

Erstmals bietet die APP diese Art von Fallbesprechung im Gruppensetting nun auch im Rahmen der APP-Fachtagung an, um Teilnehmenden die Gelegenheit zu geben, auszuloten, was im üblichen Arbeitsalltag vielleicht zu kurz kommt. Unter der Prämisse der Verschwiegenheit erhalten Teilnehmende die Möglichkeit, sich mit persönlichen Überlegungen und auch eigenen Fällen einzubringen.

Begrenzte Teilnehmer:innenanzahl pro Gruppe: max. 10 

Mag.ª Elisabeth Trimmel MA 

Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP), Kinderbeistand, Supervisorin für Kinderbeistände, Lehrerin 

WS- Special 12: Fallbesprechung für Elementarpädagog:innen - AUSGEBUCHT!!!

Perspektiven für herausfordernde Situationen im pädagogischen Alltag 

Psychoanalytisch-pädagogische Fallbesprechung für Elementarpädagog:innen 

Immer wieder sind wir in der pädagogischen Arbeit im Rahmen des Kindergartens mit Verhaltensweisen von Kindern und Jugendlichen oder mit Situationen konfrontiert, die uns besonders fordern, die uns ohnmächtig machen, die uns verwirren … Dabei wird spürbar, dass es mehr Zeit und Raum bräuchte, um Klarheit in die Bedürfnisse und Gefühle aller Beteiligten zu bringen, damit Perspektiven für einen guten Umgang mit den Herausforderungen entwickelt und abgeleitet werden können. Psychoanalytisch-pädagogische Fallbesprechungen im Einzel- oder Gruppensetting bieten die Möglichkeit zu Reflexion, Innenschau und Austausch in einem geschützten Rahmen, der vom vertraulichen Umgang mit vorgebrachten Inhalten geprägt ist. 

Erstmals bietet die APP diese Art von Fallbesprechung im Gruppensetting nun auch im Rahmen der APP-Fachtagung an, um Teilnehmenden die Gelegenheit zu geben, auszuloten, was im üblichen Arbeitsalltag vielleicht zu kurz kommt. Unter der Prämisse der Verschwiegenheit erhalten Teilnehmende die Möglichkeit, sich mit persönlichen Überlegungen und auch eigenen Fällen einzubringen.

Begrenzte Teilnehmer:innenanzahl pro Gruppe: max. 10 

Mag.ª Claudia Chalusch 

Psychoanalytisch-pädagogische Erziehungsberaterin (APP) in der Gemeinschaftspraxis "Hafen Breitensee", Vortragstätigkeit für Kindergarten- und Hortpädagog:innen, Heilpädagogin, Erziehungswissenschaftlerin, Kindergarten- und Hortpädagogin   


Anmeldeinformationen

1. Anmeldeformular:

Füllen Sie bitte folgendes Anmeldeformular vollständig aus.

Sie haben die Möglichkeit, uns das Anmeldeformular per E-Mail zu schicken an tagung@app-wien.at oder postalisch an das APP Sekretariat (APP Wien, Kuefsteingasse 4/13, 1140 Wien).

Anmeldeschluss: 21. April 2024 – Eine spätere Anmeldung zur Tagung ist nach diesem Zeitpunkt gerne noch über die Tageskassa möglich.

2. Tagungsgebühr:

Bitte überweisen Sie die Tagungsgebühr auf die nachstehende Kontoverbindung.

Bei Einzahlung bis zum 17. März 2024 beträgt die Tagungsgebühr € 90,- (für APP-Mitglieder/Vollzeit-Studierende € 60,-).

Bei späterer Einzahlung beträgt die Tagungsgebühr € 100,- (für APP-Mitglieder/Vollzeit-Studierende € 70,-).

Die Anmeldung ist gültig, wenn die Tagungsgebühr von € 90,- bis zum 17. März 2024 bzw. von € 100,- ab dem 18.März 2024, auf dem Konto eingegangen ist.

Haben Sie Interesse APP-Mitglied zu werden? Hier finden Sie alle näheren Informationen zur APP-Mitgliedschaft.

Kontoverbindung:

Erste Bank I IBAN: AT612011184232735100 I BIC: GIBAATWWXXX

Stornierungen: Ab dem 7. April 2024 können keine Tagungsgebühren mehr rückerstattet werden – vorher behalten wir uns eine Bearbeitungsgebühr von € 20,- ein.

Wir freuen uns, Sie bei der APP-Fachtagung begrüßen zu dürfen!


Die Fachtagung findet in Kooperation mit dem Arbeitsbereich Psychoanalytische Pädagogik des Institutes für Bildungswissenschaft der Universität Wien statt.

APP - Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalytische Pädagogik

Kuefsteingasse 4/13, A-1140 Wien, Tel.: +43/1 403 01 60, info@app-wien.at

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